Impfstrategie für Thüringen
Die Entwicklung und breite Nutzung effektiver und sicherer Covid 19 Impfstoffe wird als realistische Option angesehen, die aktuelle Pandemie zu einem Ende zu bringen bzw. SARS-CoV-2-Infektionen langfristig zu kontrollieren.
Impfen ermöglicht es, eine Immunität in weiten Teilen der Bevölkerung zu erreichen. Damit soll sowohl einer Ausbreitung des Viruses begegnet, als auch mögliche gesundheitliche Folgen einer Erkrankung vermindert werden. Gleichzeitig war die Entwicklung eines neuen Impfstoffes herausfordernd und kann viele Monate bis Jahre in Anspruch nehmen.
Aufgrund einer ersten Priorisierung von Zielgruppen, der begrenzten Anzahl an Impfstoffdosen, sowie besonderen Lagerungs- und Transportbedingungen war in einer ersten Phase die Durchführung der Impfungen in zentralen Impfstellen und unter Einbeziehung von mobilen Teams sinnvoll. Sobald ausreichende Impfstoffmengen zur Verfügung stünden, sollte angestrebt werden, die Impfaktivitäten in das Regelsystem übergehen zu lassen.
Die KV Thüringen wurde vom Thüringer Gesundheitsministerium mit dem Aufbau von Impfstellen beauftragt: Über die KVT werden Räumlichkeiten, Personal und dessen Abrechnung organisiert. Im Pandemiestab der KVT sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ansprechpartner für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Impfstellen vor Ort.
Gesundheitsministerin Heike Werner und Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Sven Auerswald, stellten am 1. Dezember 2020 auf der Regierungsmedienkonferenz (RMK - zur Aufzeichnung) in Erfurt gemeinsam die Thüringer Impfstrategie vor.
Die Thüringer Impfkampagne wurde zum Jahreswechsel 2020/21 mit einer Doppelstrategie begonnen: Zum einen sind die Impfungen für die höchst vulnerablen Gruppen in den Pflegeeinrichtungen angelaufen. Zum anderen wird das Personal in Krankenhäusern geimpft. Damit versorgt Thüringen die Bereiche zuerst, in denen die schwersten Verläufe und die meisten Todesfälle zu verzeichnen sind. So werden nicht nur die Risikogruppen geschützt, sondern auch die jeweiligen Beschäftigten.
Seit 3. Februar wird zusätzlich in 29 Impfstellen nach Terminvergabe (gemäß der Priorisierung des Bundes) geimpft. Zudem erfolgen weiterhin täglich hunderte Impfungen in Pflegeeinrichtungen / besonderen Wohnformen.
Seit 7. April 2021 ist das Impfen in Thüringer Vertragsarztpraxen möglich. Voraussetzung hierfür war, dass ausreichend Impfstoffe in Einzeldosen mit niedrigeren Anforderungen an die Kühlung zur Verfügung stehen. Gemäß der Impfstrategie dürfen die Hausarztpraxen selbst entscheiden, ob sie Impfungen gegen das Corona-Virus anbieten. Für die Praxen besteht keine Meldepflicht gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, ob sie Impfungen gegen SARS-CoV2 anbieten.