kvt Kassenärztliche
Vereinigung Thüringen

Ärztesuche

Protestaktion am 14.12.2022: Unterstützung des Vorstandes der KV Thüringen für protestierende Mitglieder

Mit vollstem Verständnis für die Demonstration der Vertragsärzt:innen und Psychotherapeut:innen am 14. Dezember um 13 Uhr in Erfurt vor dem Thüringer Landtag unterstützt der Thüringer KV-Vorstand die Forderung nach mehr Anerkennung für die Leistungen in der ambulanten medizinischen Versorgung. Viele Politiker in Bund, Land und Kommunen scheinen das schützenswerte Gesundheitswesen allein auf die Krankenhäuser zu reduzieren und lassen in den Praxen unbemerkt die Lichter ausgehen. Das erfordert den lauten Protest, den die Berufsverbände jetzt geschlossen auf die Straße bringen.

Wenn der Thüringer Ministerpräsident öffentlich behauptet, die Bekämpfung der Coronapandemie im Land sei maßgeblich vom Universitätsklinikum Jena ausgegangen, zeigt dies die Missachtung unseres ambulanten Bollwerkes vor den Krankenhäusern überdeutlich. Bei den staatlichen Bonuszahlungen für Pflegekräfte gingen die medizinischen Fachangestellten der Arztpraxen leer aus, obwohl sie ein Vielfaches der stationär behandelten Patienten versorgt hatten und sich oft bis zur Erschöpfung in der Krankenversorgung und in der Impfkampagne engagierten. Staatliche Milliardenhilfen gegen die Energiekrise wurden bisher nur Kliniken und Pflegeheimen zugesagt. Dass täglich tausende Patienten auf energieintensive Behandlungen in Praxen wie MRT, Dialyse, Strahlentherapie und Operationen angewiesen sind, darf nicht vergessen werden! Die Bedeutung des vertragsärztlichen Versorgungssektors wird von der Öffentlichkeit immer erst dann wahrgenommen, wenn irgendwo im Land Versorgungslücken auftreten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Warnung, dass die fortgesetzte Verweigerung eines annähernden Inflationsausgleichs für Praxen zum weiteren Rückbau der ambulanten Versorgung führen wird. Die Bundesregierung will zudem an der schnellen Versorgung von Neupatienten sparen. Da sie die Folgen politisch verschweigt, müssen Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen der Wählerschaft die verlängerten Wartezeiten im nächsten Jahr erklären.   

Wir unterstützen die Kundgebung unserer Mitglieder mit allen rechtlich zulässigen Mitteln.

Dr. med. Annette Rommel und Dr. med. Thomas Schröter
Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen